Finanzbildung #1: Warum reicht die Rente alleine nicht aus?

Stell dir vor, ich – nennen wir mich mal Patti – war irgendwann mal junge 23 Jahre alt.
Erste richtige Geld verdient, Job in der Tasche, eigene Wohnung. Das Leben? Läuft. Rente? Pfff, das ist doch was für Leute, die kurz vor dem Grabaushub stehen, oder? Zumindest dachte ich das, bis die Realität mir eine reingehauen hat. Aber dazu gleich mehr. Dieser Beitrag ist meine Reise – von „Keine Ahnung und stolz drauf“ zu „Okay, ich hab’s (halbwegs) kapiert und einen Plan“. Das war ich im Jahr 2012. 🙁

Warum zum Teufel reicht die gesetzliche Rente nicht mehr aus?

Ich saß also da, 25 Jahre jung, voller Tatendrang, bereit, die Welt zu erobern (oder zumindest meinen Netflix-Account und Gym-Membership). Altersvorsorge? Das war für mich ungefähr so relevant wie die
Paarungsrituale des peruanischen Bergmolchs. Ich zahl doch in die Rentenkasse ein, dachte ich. Dafür krieg ich dann später meine Rente, easy peasy. Wird schon passen. Meine Eltern haben ja auch ’ne Rente, Oma und Opa sowieso. Wo ist das Problem?


Dann kam dieser eine Abend. Familienfeier. Mein Onkel Rüdiger (der immer alles besser weiß, aber manchmal eben doch recht hat) fängt an über die „Rentenlücke“ zu schwadronieren. „Ihr Jungen habt ja keine Ahnung! Wenn ihr euch nur auf die gesetzliche Rente verlasst, seid ihr später arm dran!“ Ich hab erstmal abgewunken. Typisches Boomer-Gerede, dachte ich. Aber
irgendwie… ein kleiner Stachel blieb hängen. Arm dran? Ich? Niemals!
Am nächsten Tag hab ich mal gegoogelt. Nur so aus Neugier. Und was ich fand, war…ernüchternd. Schlagzeilen wie „Rentenniveau sinkt!“, „Demografie-Bombe tickt!“, „Altersarmut droht!“. Okay, vielleicht hatte Onkel Rüdiger ja doch einen Punkt.

Gesetzliche Rente ist nur eine Säule von drei!

Das erste „Aha!“ Erlebnis meiner Recherche: Die gesetzliche Rente GRV) ist gar nicht dafür gedacht, alleine unseren Lebensstandard im Alter zu sichern. Sie ist nur die erste von drei Säulen, auf denen das deutsche Alterssicherungssystem eigentlich stehen soll.

Die anderen beiden sind die betriebliche Altersvorsorge (bAV) und die private Altersvorsorge.

Stell dir das wie einen Barhocker vor:

  • Säule 1 GRV Das eine Bein, das traditionell das meiste Gewicht getragen hat. Aber es wird langsam morsch und kürzer.
  • Säule 2 (bAV): Das zweite Bein, das dein Arbeitgeber vielleicht mit dir zusammen baut. Kann stabil sein, muss aber nicht. Und nicht jeder hat’s.
  • Säule 3 (Private Vorsorge): Das dritte Bein, das du komplett selbst zimmern musst.

Das Problem: Viele Leute (so wie mein früheres Ich) kennen nur das erste Bein und wundern sich, warum der Hocker so wackelig ist oder sie am Ende sogar auf dem Boden landen.

Die Reformen der letzten Jahrzehnte haben bewusst das Gewicht von Säule 1 reduziert und gesagt: „Hey Leute, ihr müsst euch auch um Säule 2 und 3 kümmern!“. Nur hat das scheinbar nicht jeder mitbekommen (hust).

Die Idee hinter den drei Säulen ist eigentlich clever:

–> Schau dir mein Beitrag über die 3 Säulen der Altersvorsorge an!

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